In der ersten Viertelfinal-Begegnung hatte FC Erzgebirge Aue in den Nachmittagsstunden des 21. April wenig Schwierigkeiten, sich bei SV Einheit Kamenz quasi standesgemäß durchzusetzen. Die Veilchen aus dem Erzgebirge führten bereits zur Halbzeit mit 3:0 (Ramaj, 5. sowie 39. Minute; Klotz, 13. Minute) und ließen vor offiziell 2.130 Zuschauern in Kamenz auch in der zweiten Halbzeit nichts anbrennen. So war es Berichten zufolge ob der Auer Überlegenheit eher ein dahinplätscherndes Pflichtspiel, denn ein packender Pokal-Hit: “(…) Es gibt nichts zu berichten, es passiert einfach nichts. Aue bringts souverän über die Zeit, der Gegner ist aber einfach auch zu schwach (…)” [Live-Ticker Aue, 64. Minute].

Vogtlandstadion, 21. April 2010 (Foto: ostfussball.com)
Ein kleines Pokal-Schmäckerchen, mit allem was dazu gehört, bot sich dagegen dann am Abend den offiziell 2.026 Zuschauern im Plauener Vogtlandstadion. Stellenweise waren zwischen dem gastgebenden VFC aus der Regionalliga Nord und der SG Dynamo Dresden (SGD), dem zweiten sächsischen Vertreter in der 3. Liga, kaum Unterschiede festzustellen. Einerseits versuchten die Dresdner über weite Strecken des Spiel zu viel Kleinklein, andererseits bot der VFC Plauen eine anschauliche kämpferische und auch spielerische Leistung – und wurde letztendlich nicht belohnt. Warum es allerdings aber bei einer streckenweise echten Pokal-Atmosphäre in der zweiten Halbzeit bei den Plauener Ultras, unter “Scheiß-Wismut-Aue”-Rufen, zu einem kleineren Gerangel im Block und mit den Sicherheitskräften kam, erschloss sich Beobachtern der Szenerie nicht unbedingt.
Auf dem Rasen wiederum zwang zwar der Regionalligist den Drittligisten letzendlich in die Verlängerung, hätte beim Nutzen der anteiligen Chancen die Begegnung aber in der regulären Spielszeit, beziehungsweise in der Verlängerung, durchaus für sich entscheiden können. Und so schritten dann am bereits etwas späteren Abend – in sportlich fairer Geste – die Torhüter beider Mannschaften Arm in Arm gemeinsam in Richtung des vom Schiedsrichter für das entscheidende Elfmeter-Duell bestimmten Tores.
Mehr oder weniger sicher, oder doch glücklich aus Sicht besonders des Plauener Torhüters Person, verwandelten die ersten fünf Schützen beider Teams – Zimmermann, Färber, Rupf, Sonnenberg, Hoßmang (VFC Plauen) – Palionis, Hübener, Kegel, Jungnickel, Petrovic (SGD). Im fortführend beginnenden 1:1-Schießen tritt zuerst der Plauener Boden an und scheitert am Dresdner Torwart Keller. Dobry bezwingt beim nächsten Elfmeter Person – und auch das zweite Viertelfinale im Sachsen-Pokal ist entschieden – “(…) Nach keinem all zu guten Spiel zieht Dynamo mit viel Glück nach Elfmeterschießen ins Halbfinale ein (…)” [Live-Ticker Dresden, 21:05 Uhr].
In den anstehenden Halbfinals treffen nun der FSV Zwickau und der FC Erzgebirge Aue sowie der Chemnitzer FC und die SG Dynamo Dresden aufeinander. “Termine für beide Spiele stehen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest”, so der Sächsische Fußball-Verband. Das Finale allerdings ist bislang auf den 16. Mai gesetzt. Denn wie die Dresdner Morgenpost kürzlich berichtete, beabsichtigt der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) an diesem Tag “im TV eine Live-Übertragung aller drei Landespokal-Finals in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen”. [om]